Kennt ihr das?
Ihr macht euer Ding, arbeitet, geht aus, trefft euch mit Freunden und postet ab
und zu etwas in den sozialen Medien. Ihr versucht, niemandem auf den Keks zu
gehen, wollt einfach nur euer Leben leben. Doch was ihr auch tut, ihr bekommt
ständig fremder Leuts Ellbogen in die Rippen, Sand ins Getriebe gestreut oder
werdet mit einem Etikett auf der Stirn in eine Schublade gesteckt. Ich erlebe
das regelmäßig im Job, in der Familie, im Bekanntenkreis – oder von wildfremden
Menschen.
Gerade in der
Anonymität des Netzes fallen schnell mal die Hemmungen. Grenzen werden
niedergemäht und User fallen über User her. So musste ich schon Dinge über mich
lesen, bei denen ich nicht wusste, ob ich lachen oder entsetzt sein soll, da es
on top von Leuten stammt, zu denen ich noch nie Kontakt hatte.
Keine Ahnung,
woher die ganzen Emotionen stammen, es ist auch nicht mein Job, dem auf den
Grund zu gehen. Denn eines habe ich im Verlauf der Jahre gelernt – ich bin
nicht, was Leute über mich behaupten. Ich bin, wer
ich in mir bin, und nicht, was mir von außen zugetragen wird.
Da ich keine
Ausnahme bin und in den letzten Wochen und Monaten immer wieder von verbalen
Übergriffen im Netz lese, habe ich das zum Thema dieses Blogbeitrags gemacht.
Wir leben in
einer Gesellschaft, in der es zunehmend um Gefühle geht. Wie fühle ich mich,
wie geht es mir, wie verletzt bin ich heute? Darf’s ein bisschen mehr sein?!
Doch ich bin
nicht die Summe meiner Gefühle, eine tickende emotionale Zeitbombe. Ich habe
auch einen Verstand – meine geistige Führung, und ein Herz – mein seelischer
Kompass. Darum bin ich kein Spielball meiner Emotionen, die sich je nach
Wetterlage ändern können.
Gefühle sind
wichtig, aber sie sollten nicht unser Leben bestimmen, denn sie sind wie
Wolken, die kommen und gehen. Auch wenn ich ein emotionaler Mensch bin, so lasse
ich mich nicht von meinen Gefühlen kontrollieren.
Zugegeben, ich
habe gute und schlechte Tage, unter Freunden lästere ich manchmal auch, denn
ich bin weit davon entfernt, perfekt zu sein.
Das ist auch nicht meine Absicht.
Ich habe mich
vor vielen Jahren auf den Weg gemacht, um herauszufinden, wer ich bin, wer ich
sein will und welchen Kurs ich einschlagen möchte. Ich versuche die beste
Version zu sein, die mir möglich ist, das ist mit Rückschlägen und bitteren
Erfahrungen verbunden. Doch gerade die haben meine Kanten geglättet. Haben mich
Demut gelehrt und mir geholfen, innerlich zu wachsen.
Heute weiß ich,
wer ich bin. Ich habe gelernt, mich trotz meiner Fehler und Schwächen zu
lieben, das ist etwas, das ich anderen mitgeben möchte. Findet heraus, wer
ihr seid und lasst euch nicht von Gegenwind, von Anfeindungen und
Abwertungen aus der Bahn werfen und von eurem Weg abbringen. Grenzt euch gegen
destruktive Menschen ab, Leuten, denen ihr egal seid. Sie kennen euch nicht,
denn niemand kennt euch so wie ihr selbst.
Worte erzeugen
Bilder in unseren Köpfen und Bilder sind eine starke Sprache. Als Autorin
arbeite ich mit Bildern. Sie können uns in den Himmel tragen oder Ablehnung und
Hass erzeugen. Sie können uns Kraft schenken oder runterziehen. Ein Segen sein
oder Fluch. Aber im Grunde sind es nur Bilder, die andere erschaffen, um
bestimmte Gefühle in uns hervorzurufen.
Deswegen
schreibe ich über starke Frauen. Frauen, denen anfangs vielleicht noch nicht bewusst ist, welche Kraft in ihnen schlummert, die sie jedoch mehr und
mehr entdecken, bis sie anfangen, sie zu nutzen und zu leben. Sie erkennen ihre
Möglichkeiten, benutzen ihren Verstand und folgen ihrem Herzen. Sie umgeben sich mit Menschen, die sie
schätzen und die sie unterstützen, weil sie gelernt haben, dass sie es wert sind.
Vergesst eines
nie: Kleine Menschen wollen euch klein halten, während große Menschen versuchen
werden, euch größer zu machen.
In diesem Sinne
wünsche ich euch eine gute Woche. Seid aufmerksam und achtet auf euch,
eure Christine (aka Jane)
eure Christine (aka Jane)